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In
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in Amberg
in sechs „bürgerlichen Brauhäusern“, einem
Kommunbrauhaus der Hausbrauer und schließlich dem Brauhaus
des Kgl. Studienseminars Bier produziert. Bei diesen „bürgerlichen
Brauhäusern“ handelte es sich um das „Karl Winkler‘sche
Brauhaus (Zum Türken)“, das „Aktien-Brauhaus“
(also die alte Weißbräugesellschaft), das „Sebastian
Schieferl‘sche Brauhaus“, das ehemalige „Paulanerbrauhaus“,
das „Josef Diller‘sche Brauhaus“ und schließlich
das „Michael Liersch‘sche Brauhaus (Zum Goldenen Anker)“.
Bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stieg die Zahl der Brauereien
in Amberg auf dreizehn an. So entstand 1890 eine Brauerei, die 1894
als Brauerei Joseph Bergmann firmierte und 1910 zur Brauerei M.
Schießl wurde. 1896 schlug die Geburtsstunde der „Amberger
Bierbrauerei AG“, die 1922 nach der Fusion mit der Fentschbrauerei
in Sulzbach bis 1990 die Bezeichnung „Brauhaus AG Amberg“
führte. gewerbliche Brauereien.
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Bierbrauer
in Amberg um 1895
1) Arnold Johann
2) Bruckmüller Anton
3) Diller Georg
4) Dirrigl Karl
5) Donhauser Johann
6) Engl Wolfgang
7) Fischer Josef
8) Grabinger Franz
9) Grabinger Babette
10) Hauer Ignaz
11) Jordan Barbara
12) Neumann Hans
13) Maul Josef
14) Oberndorfer Franz
15) Pfab Johann
16) Platzer Johann
17) Rubenbauer Josef
18) Schieder Maria
19) Schießl Michael
20) Schmidt Johann
21) Schopper Alois
22) Seminar-Brauerei
23) Velhorn Johann
24) Weigert Babette
25) Weigl Jakob
26) Weiß Georg
27) Weiß Martin
28) Wölfinger Johann
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Bis ins letzte Drittel des
20. Jahrhunderts bestanden in Amberg noch folgende Brauereien:
Brauhaus Amberg AG (1891-1990), Bruckmüller,
Falk (1890-1984), Jordan (1863-1985), Kummert, Malteser (1693-1993),
Schießl (1894-1994), Sterk, Wingershof (1935-1985) und Winkler.
Über eigene Brauhäuser verfügen heute nur noch die
Brauereien Bruckmüller, Kummert, Schloderer, Sterk und Winkler,
auf deren
Geschichte bereits eingegangen wurde, sowie die Sudhang-Brauerei.
Die Wurzeln der Brauerei Bruckmüller gehen dabei - wie schon
erwähnt - auf die der Franziskanerbrauerei zurück. Das Unternehmen
befindet sich nunmehr in der siebten
Generation in Familienbesitz. Eine - im Vergleich dazu - noch relativ
junge Brauerei ist die Kummert-Brauerei. 1909 kaufte der Landwirt
und Metzger Franz Kummert aus Schlicht die Gaststätte „Zur
Heimat“ an der Raigeringer Straße. Da dieses Wirtshaus
vor allem von den Arbeitern der benachbarten Baumann-Fabrik stark
frequentiert
wurde, entschloss sich Kummert 1927, sein Bier nicht länger aus
der Brauerei seines Bruders in Schlicht zu beziehen, sondern eine
eigene Brauerei in Amberg neben seiner Gaststätte zu errichten.
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Die 1985 gegründete Hausbrauerei am Sudhang von
Arno Diener ist die kleinste Amberger Brauerei, die Schloderer Brauerei
die jüngste. Der Name der Brauerei geht auf die Familie des Großkaufmanns
Schloderer zurück, dem das Anwesen gehört hatte, in dem
sich seit 1998 die „Erlebnisbrauerei“ befindet. Als
Folge der Gebietsreform vom 1. Januar 1972 wurde die bisherige
Raigeringer Brauerei Sterk zu einer Amberger Brauerei. Ihre Geschichte
reicht bis 1723 zurück, seinerzeit erhielt der Inhaber der Hofmark
Raigering, Johann Tobias Nytz von Wartenberg, kurfürstlicher
Kämmerer und Vizestatthalter, von Kurfürst Max Emanuel die
Braugerechtigkeit und die Genehmigung zur Errichtung eines Brauhauses
in Raigering. Seit 1894 befindet sich das Unternehmen in der Hand
der Familie Sterk, die Martin Sterk inzwischen in der vierten Generation
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